Hallo, ich bin der Beckenboden.

Schön, dass du in meinem ersten Blogartikel gelandet bist 🙂 Ich möchte dir heute erst einmal den Hauptakteur dieses Blogs vorstellen. Vorhang auf für den Beckenboden! 🙂

Wo befindet er sich überhaupt?

Wofür brauche ich ihn?

Diese Fragen möchte ich dir in diesem Artikel beantworten.

Um zu wissen, wo er ist, ertaste mit deinen Fingern die knöchernen Punkte, an denen der Beckenboden aufgehängt ist. Das ist zum Einen vorn an deiner Symphyse (Schambein), dann an deinen Sitzbeinhöckern und am Steißbein. Dein Schambein findest du, wenn du vom Bauchnabel mit der Hand nach unten wanderst. Der Knochen, der dann kommt, ist das Schambein. Die Sitzbeinhöcker fühlst du am besten auf einem harten Stuhl, wenn du im Sitzen den Rücken abwechselnd rund und hohl machst. Das, was dann unter dem Gesäß wehtut, wo du rüber rollst, sind die Sitzbeinhöcker. Und das Steißbein findest du, wenn du die Gesäßfalte ganz nach unten wanderst. Tadaa, gefunden 🙂 Zwischen diesen vier Punkten ist dein Beckenboden aufgespannt.

Um mir das besser vorstellen zu können, brauche ich immer Bilder. Wenn es dir auch so geht, hoffe ich, dass dir die folgenden Bilder bei der Vorstellung helfen. Bitte entschuldige meine Malkünste. Ich war noch nie gut in Kunst 😉

Wir fangen mal ganz von vorn an 🙂 In diesem Bild siehst du dein inneres Becken von der Seite. Links ist die Symphyse (Schambein), rechts das Steißbein. Die Sitzbeinhöcker siehst du hier nicht. Von links nach rechts liegen die Organe des kleinen Beckens: die Blase, die Gebärmutter mit dem Eierstock und der Enddarm. Den Beckenboden habe ich grau gemacht. Hier kannst du auch gut die erste wichtige Funktion des Beckenbodens erkennen: Die Speicher- und Entleerungsfunktion von Blase und Darm. Er sorgt also dafür, dass nichts in die Hose geht. Gut, dass es ihn gibt 🙂 Außerdem ermöglicht er die Öffnung während des Geschlechtsverkehrs oder der Geburt. Er muss also beides können, kräftig sein, um zu halten und elastisch, um zu öffnen. Was für ein Talent. 🙂 Du merkst schon, ich mag ihn. 🙂

Jetzt kommt ein Bild von vorn. Hier siehst du den Bauchraum, der oben vom Zwerchfell, an den Seiten und vorn von der Bauchmuskulatur und unten vom Beckenboden (in grau) abgeschlossen ist. Im Bauchraum befinden sich alle Organe. Seit wir uns nicht mehr auf allen Vieren fortbewegen, muss der Beckenboden die kräftige Arbeit übernehmen, den Bauchraum nach unten zu sichern. Er sorgt also dafür, dass unsere Organe und in der Schwangerschaft unser Baby nicht rauspurzeln. Und das alles, obwohl er eine dünne Muskelschicht ist. Wie gut! Um dieser großen Aufgabe gewachsen zu sein, ist er mit drei übereinander liegenden Schichten und mehreren einzelnen Muskeln sehr komplex und dreidimensional. Damit das ganze nicht zu kompliziert wird, möchte ich dir nicht jeden einzelnen Muskel zeigen, sondern die Einteilung in drei Muskelschichten, die dir im Beckenbodentraining helfen, ihn anzuspannen.

Du schaust dieses Mal von unten in das Becken hinein. Die äußere (also unterste) Schicht bilden die Schließmuskeln. Sie verschließen Harnröhre, Scheide und Enddarm und verlaufen zusätzlich in einer acht um die Öffnungen. Die vordere Öffnung umschließt Harnröhre und Scheide, die hintere den Darm. Die Kreuzung dazwischen ist der Damm. Den Begriff hast du vielleicht schon einmal im Zusammenhang mit der Geburt gehört. Hier können Geburtsverletzungen auftreten (Dammriss). Die mittlere Schicht verläuft quer zwischen den Sitzbeinhöckern horizontal in der vorderen Hälfte des Beckens. Die innere (oberste) Schicht ist die stärkste und damit wichtigste Schicht für das Halten der Organe und damit auch der Verhinderung einer Senkung von Blase oder Gebärmutter. Sie verläuft trichterförmig (siehst du gut auf dem vorherigen Bild) vom Steißbein Richtung Symphyse.

So, jetzt hast du, denke ich, ein gutes Bild von deinem Beckenboden vor deinem inneren Auge. Dies hilft dir ihn wahrzunehmen und gezielt trainieren zu können. Schaue doch mal in meinem Kursangebot vorbei und fange gleich mit dem Training an. Dein Beckenboden wird es dir danken. 🙂

Außerdem weist du jetzt, was für wertvolle Aufgaben dein Beckenboden für dich leistet. Wie du ihm die Arbeit erleichtern kannst, kannst du in meinem eBook  für ein beckenbodenleichtes Training nachlesen. Was du tun kannst, um ihm zu helfen, verrate ich dir in einem nächsten Blogpost.

Bis dahin werde Freundin mit deinem Beckenboden 🙂

Deine

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